Brünigschwinget Brünig Passhöhe, 31.07.2022

Der Berner Adrian Walther gewinnt auf dem Brünig

Die 50 Berner, 50 Innerschweizer und 20 Nordostschweizer Schwinger schlossen sich dem herrlichen Festwetter auf dem Brünig an und zeigten den 6'083 Zuschauern ausgezeichnete und spannende Zweikämpfe. Schliesslich setzte sich die Jugend durch. Mit dem knapp 20-jährigen Nordostschweizer Werner Schlegel und dem 21-jährigen Berner Adrian Walther qualifizierten sich zwei aufstrebende, junge Schwinger für den Schlussgang, wobei der Berner das bessere Ende für sich behielt.

 

Adrian Walther in bestechender Form

Der zwei Meter grosses Hüne Adrian Walther aus Habstetten erwischte einen hervorragenden Start und konnte im Anschwingen den Zuger Eidgenossen Pirmin Reichmuth platt bezwingen. Er setzte seine Siegesserie am Vormittag fort und musste erst nach dem Mittagessen mit dem Nordostschweizer Mitfavoriten Armon Orlik die Punkte teilen. Mit dem Sieg über Domenic Schneider qualifizierte er sich für die Endausmarchung. Dort traf er auf den St. Galler Werner Schlegel, der seinerseits im fünften Gang den Siegeszug von Matthias Aeschbacher stoppte und diesen platt bezwang. Aeschbacher hatte als einziger die ersten vier Gänge siegreich gestalten können.

Im Schlussgang konnte sich Walther erfolgreich aus den Münger-Murks-Griffen von Schlegel befreien, setzte nach dem erneuten Zusammengreifen zu einem Kurz an und konnte am Boden vervollständigen. Beide Schlussgangteilnehmer gewannen ihren zweiten Brünigkranz und den fünften Bergkranz. Für Adrian Walther ist es der erste Bergfestsieg.

Samuel Giger auf dem Ehrenplatz

Der im Vorfeld meistgenannte Favorit, der Thurgauer Samuel Giger, musste im Anschwingen einen Dämpfer hinnehmen. Matthias Aeschbacher fügte ihm eine empfindliche Niederlage zu. Der Nordostschweizer reihte danach aber Sieg an Sieg und bezwang im sechsten Gang seinen künftigen Schwager Kilian von Weissenfluh vom Hasliberg. Der alleinige Ehrenplatz war der verdiente Lohn für die gelungene Aufholjagd.

Am meisten Kränze für die Innerschweizer

Die maximale Zahl von 21 Kränzen konnte abgegeben werden. Davon holten sich die Innerschweizer überraschend mit acht Exemplaren den Löwenanteil. Die Innerschweizer erlebten ein auf und ab. Im vierten Gang korrigierten sie einen eher durchzogenen Vormittag. Zur Mittagspause führte zwar der unverwüstliche Rothenthurmer Christian Schuler mit 30 Punkten die Rangliste an, dahinter klaffte aber eine ziemliche Lücke. Im vierten und vor allem im sechsten Gang konnten die Innerschweizer die erwarteten Leistungen dann aber abrufen. Die Nordostschweizer erkämpften sich sieben Kränze und die Berner deren sechs.

 

Ein Bergfest nach Mass

Der diesjährige Brünigschwinget war trotz Abwesenheit von einigen Koryphäen aus allen Teilverbänden spannend vom Anfang bis zum Schluss. Einmal mehr zeigte sich, dass die Aussage «abgerechnet wird erst am Schluss» vieler Schwinger während des Wettkampfes keine Floskel ist. Dank der Risikofreudigkeit der Schwinger, welche taktische Geplänkel wegliessen und sich dem Angriff verschrieben hatten, gab es nicht nur schöne Zweikämpfe, sondern auch einige Überraschungen. Die ganze Schwingerfamilie darf sich auf den Saisonhöhepunkt in Pratteln freuen.

Guido Bucher, Medienchef ISV

Anzahl Schwinger120
Anzahl Zuschauer6100

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